Freitag, 19. Februar 2010
Good-bye Germany
Dies sind die Infos, die mich in den letzten Tagen erreichten:

1) Kranich-Aktion: Am 4. März wird Anja Krohmer die Inzwischen schon über 3000 gefalteten Kraniche zum bundeskanzleramt tragen. Wer möchte ihr noch Kraniche schicken, wer möchte in Berlin dabei sein, wer möchte sich mit ihr vernetzen für weitere Aktionen?
http://www.1000kraniche.info/

2) Good-bye Germany
In den letzten Jahren verließen sehr viele Familien Deutschland, der 15jährige Freilerner Manuel
hat die Bearbeitung für einige Videoprojekte übernommen, das erste, in Zusammenarbeit mit der Lyrik-family von der Alb, steht seit gestern bei
You Tube zur Verfügung.
Deutsche Version ist fertig und online gestellt:
http://www.youtube.com/watch?v=-oaixhumPzM

2) Wikipedia verweist unter dem Stichwort "Schulpflicht" in Deutschland/Schulverweigerung auf die Gewährung politischen Asyls in den
USA und bezieht sich damit also ganz aktuell (anonym) auf den Fall Romeike/Heimunterricht aus religiösen Gründen.

3) "The war on Kids", deutsch etwa "Der Krieg gegen die Kinder" ist ein Filmprojekt von John Taylor Gatto, dem berühmten US-Ex-Lehrer, der unter anderem das Buch "Verdummt noch mal!/ Dumbing Us Down" geschrieben hat. Nach sechs Jahren Vorbereitung ist der Film nun fertig und sicher sehr lohnend.
http://www.thewaronkids.com/MAIN.html

4) Jonathan Skeet, schon vor Jahren mit seiner deutschen Frau und den Kindern Deutschland verlassen musste, weil die Homeschool-Bußgelder die Familie ruinierten, hat eine Videobotschaft für Josef Kraus verfasst, die hier zu finden sit:
http://www.youtube.com/watch?v=21MdMlVwmOw

5) hier noch ein Leserbrief von Doro B. an die Redaktion der "Westfälischen" , den ich als sehr gelungen empfinde:

Mein Leserbrief an die Neue Westfälische,

die (wie viele anderen Medien) den jüngsten Fall einer ausgewanderten Familie, die sich aus religiösen Gründen für Homeschooling entschied, erst breitgetreten hat, um sich dann verächtlich über Homeschooling zu äußern:

Der religiös motivierte Standortwechsel einer Familie, die lieber auswandert, als ihre Kinder in Schulen zu schicken, dient wieder einmal dazu, individuelle Bildungsformen zu diskreditieren und verstellt den Blick auf die Tatsache, dass Schule mitnichten für alle Kinder optimal ist. Die ca. 5% Kinder mit Konzentrationsstörungen sind in Schulen schon wegen der Gruppengröße fehl am Platz. Die Zahl der Kinder, die morgens wenig oder gar nichts trinken, um nicht ein Schul-WC aufsuchen zu müssen, ist Legion. Selbst die engagiertesten Pädagogen - weil eingekeilt in fixe Lehrpläne - sind geradezu dazu verdammt, an ihrem Förderauftrag für alle zu scheitern. Für gemobbte Kinder wird Schule zu einem Horror, dem auszuweichen man ihnen untersagt, hier wäre die Lernalternative am eigenen PC ein Segen. Es geht nicht um Abschaffung von Schule sondern um Vielfalt in der Bildungslandschaft. Kristin Clemet, bis 2005 norwegische Bildungsministerin, sagte hierzu einmal: „Weder eine Regierung noch eine Partei kann den Eltern das Recht nehmen, eine alternative Bildungsform für ihre Kinder zu wählen. Das steht in den Menschenrechtserklärungen.” Das sehen übrigens nicht nur die Norweger, so sondern ALLE – außer uns. Was der Kommentator offenbar nicht weiß: Mit dem 1938 (sic!) eingeführten Schulbesuchszwang sind wir in Europa in peinlicher Weise isoliert.

Vielen Dank, Doro!

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